Hui, da gehts ja ab. Jetzt weiss ich gar nicht genau, worauf ich alles antworten soll!
Ich habe glaub zum Teil noch Mühe mit den Begrifflichkeiten und auch damit, dass ich mir selbst noch nicht ganz sicher bin. Klar scheint mir; je höher der Aufwand für eine Tätigkeit (in Stunden, in Können, in Know-how?), desto höher muss das Trava für die Erfüllung des entsprechenden Bedürfnisses sein. Es stellt sich hier die wichtige Frage, wie man solche Faktoren berechnet und verifiziert. Ein weiterer Faktor muss sein, wie oft/fest diese Tätigkeit(en) als Bedürfnisse nachgefragt werden, wo wir dann wohl bei den gewichteten Bedürfnissen sind, oder @Marcus? Da hätte ich dann noch einen weiteren Input, siehe unten.
Genau, der persönliche Bezug wird manchmal eine Rolle spielen, oft auch nicht. Wichtig erscheint mir, dass Trava nicht als absolute Zahl gilt, sondern als relativ zu anderen Bezugspunkten, wie eben die Dauer der Mitgliedschaft. So unterbrechen wir im Allgemeinen die Allokationsfunktion.
Genau das ist die Idee, ja. So bekomme ich auch einen weiteren Anreiz weiterhin über die Plattform Dinge zu verrichten.
Ja, dieser Prozess muss bestimmt noch besser durchdacht werden. Ich würde das System allerdings auch nicht zu fest nach den 5% Menschen ausrichten, die potenziell bescheissen könnten, sondern nach den 95%, die seriös und ohne allzugrossen Hürden mitmachen möchten.
Das denke ich auch. Wir müssen dann aber schauen, dass wenn ich (um beim Beispiel des Stroms anzuhängen), nicht andauern bestätigen muss, dass ich tatsächlich Strom beziehen konnte…
Ja, ich würde das auch voneinander entkoppeln.
Ich würde das Gewicht (als laut gedachte Idee) einer Tätigkeit folgendermassen berechnen:
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- Aufwand, der mit dem Muster abgelegt wird (wie wird das genau berechnet? Sind das „nur“ die Stunden? @Marcus wie hast du das bisher gedacht?),
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- Die aufaddierte Trava von Leuten, die dieses Bedürfnis anmelden,
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- Priorisierung der nachfragenden Leute : z.b. Priorität von 1 bis 4 -> Jedes Bedürfnis, das ich eingebe, muss ich also mit einer Priorität versehen, um der Produktion die richtigen Anreize zu geben.
-> Wie genau das dann im Hintergrund genau berechnet würde, mit welchen Faktoren, usw. übersteigt leider mein mathematisches Verständnis. Vielleicht fehlen auch noch weitere Faktoren, vielleicht funktioniert die Überlegung auch überhaupt nicht. Aber diese Faktoren erscheinen mir als sehr relevant, aus folgenden Hintergründen: Faktor 1 bildet den Aufwand ab, Faktor 2 die allgemeine Nachfrage, Faktor 3 die Prioritäten der Leute.
Wer ein Bedürfnis befriedigt und dies durch den Nachfrager bestätigt erhält, erhält die Anzahl Trava-Punkte, die aus obiger Berechnungsgrundlage berechnet wurden. Die Punkte werden aber aus dem Nichts geschöpft und nirgendwo abgezogen. Ich muss also nicht dafür bezahlen, dass ich etwas erhalten habe. Damit lösen wir ganz grundsätzlich das Problem, dass ganz viele Leute von herkömmlichen und alternativen Geldsystemem ausgeschlossen sind, wenn sie kein Geld haben.
Vielen Dank für die Auflistung, das ist ziemlich genau der Hintergrund, den ich unausgesprochen vorausgesetzt hatte.
Richtig!
Ich glaube, dass das Thema Fairness in einem Commons nicht in Zahlen absolut ausgedrückt werden kann. Wenn jemensch 100 verschiedene Bedürfnisse aneben will, so soll er dies doch tun. Wenn andere Menschen bereit sind, ihm diese 100 Bedürfnisse zu erfüllen und das auf ökologische Weise möglich ist, weshalb auch nicht. Da gibt es aber eine zweite Bedingung und zwar diese hier:
Sobald wir anfangen, Trava für Bedürfnisbefriedigungen abzuziehen, befinden wir uns in einem Nullsummenspiel. Das heisst, es ist nur möglich, etwas zu gewinnen, wenn jemensch anderes entsprechend verliert. Das ist das kapitalistische Geldsystem, das genau darauf aufbaut und das wir ja überwinden wollen. Wir wollen kein Nullsummenspiel, sondern ein Win-Win-Win-Win-etc.-Spiel…
Das wiederum sehe ich auch so, deshalb der 3. Faktor mit der Priorisierung. Das heisst aber noch nicht, dass man Trava abziehen muss für die Befriedigung von Bedürfnissen.
Nein, wenn mans so macht, wie Robert vorschlägt, dann nicht:
Ich sehe keinen Bedarf für Sparmöglichkeiten, wenn ich Bedürfnisse befriedigt bekomme, ohne, dass ich dafür mit Punkten bezahlen muss. So würde meine Trava während eines Sabbatjahres zwar sinken, aber das heisst ja nicht, dass meine Bedürfnisse nicht mehr befriedigt würden. Aber vielleicht würden Luxusbedürfnisse nicht mehr ganz so gut befriedigt werden… Kommt halt immer auf das allgemeine Funktionieren des Systems an - wir sprechen da schon von einem sehr reifen und umfassenden System, wenn man ein Sabbatjahr einlegen kann (egal ob mit Sparen oder ohne).
Das fände ich nicht schlimm - im Gegenteil. Genau diese Veränderung sollte ja bewirken, dass die Produktion zumindest einigermassen dem tatsächlichen Bedarf entspricht.
Ich glaube, dass das wieder zu fest einer Art „Bezahlung“ gleichkommt. Wer mehr Punkte hat, kann mehr Bedüfnisse erfüllen lassen. Wer keine Punkte hat, geht leer aus oder ist eben auf Umverteilungsmechanismen angewiesen. Das würde ich versuchen zu vermeiden.
Ah, das ist spaaaannend! Freue mich sehr auf die weitere Diskussion; das ist der Kern der Software!