Selbstbestimmung/ Bedürftigkeit

Ich bin beim Titel dieses Threads unsicher, korrigiert ihn gerne bei Bedarf.

Mit Umverteilungsrunden habe ich große Schwierigkeiten. Ich hätte keine Lust, daran teilzunehmen. Ich stelle mir das ähnlich vor wie Solawi-Bieterrunden und das kenne ich leider nur als einen großen Krampf. Sehr anstrengend und Beziehungs-zerrüttend.

Mir fallen zwei andere Konzepte ein, die zumindest für mich in diesen Bereich gehören.

Bedürftigkeitszahl

Diese Art der Modellierung ist schon verschiedentlich gefallen. In meinem Kopf sieht das so aus: Jede Person hat eine Bedürftigkeitszahl. Normalerweise ist die null. Wenn ich im Verhältnis weniger beitragen kann als Andere, kann sie positiv sein. Damit werden dann meine Bedürfnisse etwas nach oben geschoben, abhängig von der Höhe der Zahl.

Ich möchte gerade noch keine Vorschläge machen, woher diese Zahl kommen kann. Klar scheint mir nur zu sein, dass Menschen die nicht einfach für sich selbst festlegen können. Und vermutlich kann sie sich auch ändern über die Zeit.

Einen interessanten Aspekt finde ich, dass sie auch negativ werden könnte. Durch eine Verringerung der Bedürftigkeitszahl hätten wir einen Sanktionierungsmechanismus, Bedürfnisse rutschen nach hinten in der Liste. Das Gewicht eines Bedürfnisses als Ausdruck der Anerkennung/ Reputation wird geringer. Auch hierüber können natürlich nicht einfach einzelne Menschen entscheiden.

Bedürfnisgruppen

Eine zweite Möglichkeit, Bedürftigkeit quasi aufzufangen, könnten Bedürfnisgruppen sein. Wir könnten es erlauben, dass sich Menschen zu Gruppen zusammenschließen, in denen sie ihre Trava-Punkte teilen (Punkte gehen sozusagen gleich aufs Gruppenkonto). In so einer Gruppe können dann einzelne Menschen, die nicht so viele Punkte beisteuern können, leicht aufgefangen werden.

Das entspricht grob dem Konzept der Familie, in der nicht alle gleich viel Geld verdienen. Oder der GemÖk in Kommunen. Es ist also eine zusätzliche Inklusionsstruktur. Im Idealfall werden diese Gruppen irgendwann so groß, dass dadurch die Trava ihre Wichtigkeit verliert, weil einfach immer genug Trava da ist. (Das ist tatsächlich das erste Mal, dass ich so etwas sehen kann.)

Beide Konzepte können sich aus meiner Sicht ergänzen, sie schließen sich nicht aus.