Guter Thread
Ist jetzt natürlich eine eher sprachliche Anmerkung: „Wir“, die die Software konzeptionieren/entwickeln, sollten das natürlich gar nicht festlegen, sondern die Möglichkeit bereitsstellen, dass die beteiligten Personen selbst die Wichtigkeit ihrer Bedürfnisse festlegen können.
Ich denke, dass der Prozess unabhängig von den Reputationsskalen ist. Können wir soweit einigen, dass Beteiligte ihre Bedürfnisse der Wichtigkeit relativ zueinander festlegen (10%, 25%, etc.) und über die Reputationsskalen im Hintergrund die Tätigkeiten entsprechend gewichtet werden? Ich denke, dass auch eine Einteilung der Wichtigkeit eigener Bedürfnisse in einzelne Kategorien („Sehr wichtig“, „wichtig“, „nicht so wichtig“, etc./o.ä.) auf dasselbe hinauslaufen würde, sprich: Im Hintergrund hätten die Bedürfnisse genauso einen Prozentwert bzw. könnten sich als ein solcher ausdrücken lassen.
Ja.
Eingeschränktes Ja. Ich finde es wichtig hier festzuhalten, dass wir uns bisher nur auf Software-vermitteltes-Commoning beziehen und im „darüber hinausreichenden Gesamtsystem“ gibt es Personen, die genauso wichtig sein können, aber sich eben nicht über die Software vermitteln - und trotzdem von den Software-vermittelten Strukturen abhängig sein können, um eigene Bedürfnisse zu befriedigen. Wir müssen meiner Meinung nach auf jeden Fall verhindern, dass eine ähnliche Trennung wie entsteht, wie es sie heute zwischen Produktion und Reproduktion/Care gibt. (Die Trennung wurde im Timeless Way nicht gemacht, da ja darin das Gesamtsystem als Software-vermittelt behandelt wird)
Der Satz würde allerdings stimmen, wenn nicht-Software-vermittelte Tätigkeit(en) ebenfalls durch einen Reputationswert innerhalb der Softwareebene festgehalten werden könnte(n). Wie das möglich ist, wäre dann eine andere Frage.
hier nochmal aus deiner Zusammenfassung in der Trava-Systematik:
Bisher sehe ich das immer noch die Tätigkeitsgewichtung aus dem dritten Teil der Textreihe unproblematisch, wenn sie auch - und das finde ich jetzt spannend mit der Aufteilung der Reputation - für die Sortierung erweitert werden kann.
Ich denke, Beteiligte sollten einstellen können, was ihnen persönlich wichtig ist. Zum Beispiel: „Wie wichtig ist es mir, dass die Personen, deren Bedürfnisse durch meine Tätigkeit befriedigt werden, Nachbarn sind?“. „Wie wichtig ist es mir, dass die Personen selbst schon lange aktiv sind?“. „…, dass sie Teil meines sozialen Netzwerkes sind?“. etc. pp.
Je nachdem könnte dem Bedürfnisgewicht von Personen, auf welche diese Kriterien zutreffen, für mich sozusagen „virtuell“ steigt . „Virtuell“ ist in unserem Kontext natürlich Quatsch zur Differenzierung, aber ich hoffe, es wird klar, was gemeint ist:
Das heißt: Eine alte Dame im Nebenhaus vermittelt ein Bedürfnis, das ein Gewicht von 120 Punkten erhält. Mir ist es sehr wichtig, für meine Nachbarn da zu sein (+20%). Dann ist es mir eher wichtig, für ältere Personen da zu sein (+10%). Für mich hat das Bedürfnis damit ein virtuelles Gewicht von 156., während das reale Gewicht weiterhin 120. bleibt. Und wie auch bei der Tätigkeitsgewichtung, legt sich dieses virtuelle Gewicht auf die Tätigkeiten um, die zur Befriedigung davon notwendig sind. Für mich werden die Tätigkeiten dann ihrem virtuellen Gewicht nach sortiert und möglichst verdeutlicht, was das konkret bedeutet (Vereinfachter Fall: Wenn mir die Bedürfnisse meines sozialen Netzwerkes wichtig sind, sehe ich, welche meiner facebook/mastodon-Freunde von meiner Tätigkeit profitieren.) Wichtig aber: Nur das reale Gewicht der Tätigkeit hat Einfluss auf das Gewicht meiner eigenen Bedürfnisse! Alles andere wird nicht über die Software „belohnt“, sondern die „Belohnung“ ist hier schlicht, dass ich das tue, was mir wichtig ist. In der Softwarevermittlung dagegen zählt nur die Effizienz zur generellen Bedürfnisbefriedigung.
Ich denke, wir können so trotz dieser rein quantitativen Gewichtung eine größere Bandbreite als die reine Effizienz erreichen und wenn wir es schaffen darzustellen, was diese virtuelle Zahl in Hinsicht auf die eigenen Prioritäten bedeutet, dann haben wir auch eine höhere Transparenz.