Schön beschrieben, vielen Dank für die Mühe!
An der Stelle angemerkt: Für mich ist die Aufwandsfrage die relevante Frage, die mir persönlich noch im Weg steht, um daran zu glauben, dass die Software auch wirklich ihren Zweck erfüllt.
Das ist eben das Hauptproblem für mich und es kann sein, dass sich die beiden Kräfte ausgleichen, aber ganz daran glauben kann ich nicht. Ich glaube, der individuelle Vorteil ein Muster einfach „möglichst hoch“ zu bewerten wird eher gesehen als ein „wenn ich den Aufwand hoch bewerte, wird es im Konfigurationsprozess tendenziell seltener vorgeschlagen und ich kann mich dem weniger häufig annehmen“. Ich glaube auf jeden Fall, dass das eine Rolle spielt, aber ob sichs ausgleicht - weiß ich nicht.
Die Frage ist auch: Ist es möglich, spezielle Muster zu entwerfen, die nur konzipiert sind um bei sehr speziellen Bedürfnissen aufzutauchen, die schließlich durch einen selbst (oder Freunde) vermittelt werden, nur um mir so sehr easy einen großen Vorteil zu holen? Also ist es möglich, im kleinen Rahmen über den Entwurf und die Bewertung von Mustern die anderen Beteiligten zu betrügen?
Versteht ihr, was ich meine? Und, @raffael, weil das schon im Thread „Teil 4:…“ Thema war: Bei solchen Überlegungen nehme ich tatsächlich immer ein sehr egoistisches Menschenbild zur Hand. Ich denke einfach, dass wenn es mit diesem Menschenbild funktioniert, dann funktioniert es auch mit allen anderen.
Das wäre auch so mein Stand und hier bräuchten wir wahrscheinlich jemanden, der/die sich mit Umfragen auskennt. Wäre ich super gespannt, wie das am Ende herausgestellt wird, aber die Möglichkeit ist sehr gut. Vielleicht muss die Umfrage dann nicht nach der Tätigkeit ausgefüllt werden, aber wenn ich mir Zeit dafür nehme, dann bekomme ich noch ein paar Punkte extra (das ist echt ein großer Vorteil, wenn es kein Kreislauf ist)
Was ich mir beim vierten Teil noch gedacht habe:
Wenn es einen, ich sage jetzt einfach mal, „interpersonalen Raum“ gibt, dann können manche Problematiken abgemildert werden. Ich muss mich rechtfertigen, bzw. kann es sein, dass ich mich rechtfertigen muss und eventuell sanktioniert werde, wenn ich offensichtlich versuche mir durch die Aufwandsbestimmung einen Vorteil zu verschaffen.
Das ist hauptsächlich inspiriert über Elinor Ostroms Design-Prinzipien für langlebige Commons-Institutionen, von denen ich ja sehr viel halte. Das Zitat bezieht sich daher auch auf Commons-Institutionen, aber lässt sich ja „weiterdenken“:
- Monitoring der Nutzer und der Ressource: Es muss ausreichend Kontrolle über Ressourcen geben, um Regelverstößen vorbeugen zu können. Personen, die mit der Überwachung der Ressource und deren Aneignung betraut sind, müssen selbst Nutzer oder den Nutzern rechenschaftspflichtig sein. (Übersetzung von Silke Helfrich, Fair, Frei und Lebendig, 317)
Das heißt: Entweder ein kollektiver Prozess oder wirklich, dass Personen die Aufwandsbestimmung rechenschaftspflichtig überwachen können. Damit würden wir dann natürlich eine ganz neue Ebene aufmachen - was ich okay finde.
(ich komm hier übrigens gerade nicht so hinterher, wie ich gerne würde. Ich hoffe, das unterbricht die Diskussionen nicht zu sehr)