Werkzeuge für Lebensunterhalt

Aktuell haben wir noch kein Commoning-System, welches ernsthaft unseren Lebensunterhalt decken könnte. Daher ein paar Werkzeuge, die uns möglicherweise auf dem Weg dahin behilflich sein könnten:

http://entfaltungsnetz.kooptimus.de/

Auch Extinction Rebellion verwendet beispielsweise Entfaltungsnetze:

https://spenden.twingle.de/xr-entfaltungsnetz/xr-entfaltungsnetz/tw5e7dfe3db7c39/page

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XR hat nun das vollständige Handbuch unter einer CC-Lizenz veröffentlicht. Hier könnt ihr es finden:

Spannend!

Persönlich lebe ich ja in gemeinsamer Ökonomie, das hilft auch schon…

Das Handbuch zu Entfaltungsnetzen aus dem Workshop mit Björn ist hier zu finden: https://orga.extinctionrebellion.de/s/CSFbs4sogmWkfTg

Und wir haben über Connected Awareness gesprochen: https://www.connectedawareness.org/

Hier sind die Shared Notes aus unserem ersten Gespräch mit B. von XR:

Erwartungen/Hoffnungen

  • freudige Erwartung, Neugier, Spannung
  • Weg, Geld bedürfnisorientiert verfügbar zu machen
  • Entfaltungsnetzwerk: Was ganz neues? Da ist schon was vorhanden
  • Muster: Commons und Kommerz trennen
  • funktionalen Blick auf Geld
  • Wissen verkaufen <-> Geld
  • praktischer Übergang zur Vision
  • aktiv in Projekten, gleichzeitig stressfrei Lebensunterhalt bekommen vs. „Lohnarbeitsbüro“
  • (nicht mehr) tätig sein mit etwas, was ich für falsch halte
  • Wie können sich Menschen zunehmend „anlehnen“ an das Projekt? Absicherung?
  • Im Projekt: Zentrum vs. Peripherie?
  • Neuankömmlinge?
  • Wegkommen von kap. Wirtschaftsstrukturen für uns selbst
  • Synergien finden
  • Alternativer Umgang mit Geld, Finanzierung für Aktivismus der gerade davon weg möchte
  • Erfahren, wie ich wirken möchte
  • Praxisbeispiele

Notizen

  1. Individueller Prozess
    • auf Liste
    • dann zufällig auswählen
    • Handbuch zuschicken
    • durchlesen, durcharbeiten: Was will ich, was brauche ich?
    • dann Partner*in bekommen
  2. Gruppenprozess
    • diskutieren, Details preisgeben, sich öffnen
    • Dauer: 3 bis 5 Stunden
    • auf Konflikte mit anderen Gruppenmitgliedern eingehen

Fragerunde

  • Wie groß sind die Gruppen?
    • 5 Personen, 1 Rebel im Fokus +4
    • Gruppenprozess: + 1 Moderator*in
  • Wie ist es in Corona gelaufen?
    • B. kennt das erst seit Corona - kennt das nur online. Aber es gab physische Treffen.
    • Sehr anstrengend die vier Stunden vor dem Bildschirm.
  • Aus wem setzen sich die Gruppen zusammen?
    • Du suchst dir die Gruppe aus (Praxis:
    • Eine Person kann sich auf sechs Monate bewerben - wirft ihren Namen in den Topf und wird vll. gezogen
    • gerade sind 10-20 Rebell*innen im Fokus
  • Wieso zufällig?
    • B. war an dem Prozess nicht beteiligt.
    • Verdacht: Einfache, faire Geschichte. Außerdem 3. Forderung von XR: Bürger*innenräte. Und da geht es auch um Zufallslos.
    • aber das ist diskutabel.
  • Spendentopf ist einfach da? Ja. Gruppenprozess ist Teil davon herauszufinden, was der eigene Bedarf ist + Rechtfertigung für den Spendentopf.
    • Der Topf für die Rebell*innen im Fokus ist reserviert vom großen XR-Topf.
    • Es gibt aber keine Garantie dafür
  • Großer Prozess um aus XR rauszugehen? -> was könnten wir als GCS damit zu tun haben?
    • Auch persönlich: Was kann B. von uns mitnehmen?
    • Großer Prozess: Findet sich gerade; hat sich eine Wertebasis geschaffen (beta). Bisher: Viel Selbstbeschäftigung. An der Schwelle in den „Produktraum“ zu kommen - ein MVP finden.
    • der große Prozess hat noch keine Vision - bisher 6 Personen; haben ihre Einzelvisionen aufgeschrieben, die miteinander verglichen werden. Hoffnung in die Millionenbereiche zu kommen für ökologische/ökonomische Krisen innerhalb weniger Jahre - aber arbeiten mit dem, was da ist. Anderen die Möglichkeit geben, was zu machen.
    • GCS: eventuell Begleitung falls Kapazitäten da sind. Abstufung: Wir sind Leute, die diese Prozesse im neuen Format durchlaufen. Oder: Wir bekommen Material und wir machen das selbst. Oder…?
  • Ihr wollt das Entfaltungsnetzwerk weiterentwickeln und als Berater*innen agieren? Was ist das Produkt - wer kriegt es?
    • Wissen noch nicht, was das Produkt ist - vieles ist denkbar. Parallel Ausbildung ei XR als Moderator*innen für diesen Gruppenprozess; Auch bei Individualprozess. Auch: Schauen, wie das in der kapitalistischen Welt so laufen kann. Wie kann das Geld in den Topf kommen? Gibt es einen oder mehrere Töpfe? Wie schnell wollen wir wachsen? Es gibt viele offeneFragen.
  • Woran orientiert ihr euch?
    • Mind. zwei Personen kennen sich mit Gruppenprozessen aus; einer hat Ausbildungen etc. „die goldene Spirale“ ist ein Schema, an dem man sicher heranangeln kann (und immer wieder angeschaut wird).

was noch?

  • Beispiel/ Erfahrungen teilen - wie hat B. diesen Prozess erlebt?
  • Eigene Situation reflektieren im GCS; wie stehen wir da?
  • Wie geht es weiter jetzt? Wie könnte das aussehen?
  • Mit einer gemeinsamen Perspektive rausgehen.

Links aus dem öffentlichen Chat:

(insofern noch nicht Florian im oberen Post geteilt)

Projekt „Mutual Support Communities (MSC)“ http://entfaltungsnetz.kooptimus.de/

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Über die Connected Awareness bin ich noch auf die Nonviolent Global Liberation Community gestoßen, die eine ganz interessante Ressourcensammlung zur Verfügung stellt. Dort werden „Money Piles“ als Distributionsverfahren verlinkt:

Until some years ago, I knew only transactional ways of dividing money: % of net income agreed upon initially or fixed amounts going to this or that person based on hours worked. More recently, thanks to the ingenuity of one of the organizers in Poland, Magda, we came up with a proportionality based on our respective annual budgets, a move from transaction toward relationship, mutual care, mutual willingness to own the risks, and mutual benefit from sharing the income. About two years ago, I’ve started proposing to organizers and trainers that we use the money pile, which is not based on any concept of what people will receive. They’ve all accepted the invitation, and I have experienced it as a huge leap in the direction of relationship, care, and flow.

The basic format of the money pile is that all those who are requesting to receive money collected at an event gather together and dynamically decide how to divide the money. Initially, the entire amount is in the center. Then individuals either “push” money towards someone else or “pull” money towards themselves, either from the pile at the center (which is what gives this form its name), or from what is already in front of someone. The money pile ends when no new movements are made, the center is empty, and all agree they have found the best possible balance with what they have. Because it is a collective process that is often transparent within a larger group, it requires less effort and inner strength for individuals to give and receive openly than without.

Kannte ich auch noch nicht, der Post dazu ist definitiv lesenswert.

In diesem Zusammenhang noch zwei Tools, die evtl. der Inspiration dienen können:

Cobudget

Cobudget is a tool and a methodology that makes resource allocation participatory. It enables all members of an organization to get involved in decision-making by proposing projects and allocating funds to the proposals they like.

Spannend ist diese Software auch aufgrund ihres Ursprungs. Sie wird von Menschen bei Enspiral entwickelt, einem Netzwerk, das sich viel mit neuen Formen des Zusammenarbeitens beschäftigt – das Kollektiv Rebellious Data hat kürzlich einen Report über Enspiral verfasst, in dem man mehr erfährt. Von ihnen stammt auch Loomio, eine Kommunikationsplattform zur Entscheidungsfindung, die ich hier erwähnt habe.

Enspiral hat ein cooles Handbuch unter handbook.enspiral.com, in dem sie Vereinbarungen, Anleitungen, Arbeitsgruppen und mehr beschreiben. In ähnlicher Weise gibt es ein Handbuch der Loomio Coop unter loomio.coop (Loomio Coop ist vermutlich eine Art Ausgründung von Enspiral), das wiederum Eckpfeiler der Zusammenarbeit beschreibt. Mit den Entfaltungsnetzen kennen wir eine tolle Idee und ich finde es auch gut, sie auszuprobieren, aber ich möchte parallel noch mehr über bestehende Ansätze anderer Communities lernen (die sich vielleicht nicht so sehr auf die individuell-finanzielle Sicht konzentrieren, wie die Entfaltungsnetze das tun).

SolidBase

Diese Anwendung bietet eine Struktur zur Planung und Visualisierung der jährlichen und monatlichen Kosten einer Solawi. Alle Kosten können einer Kostenkategorie zugeordnet werden, die jeweils mit einem erläuternden Text verknüpft ist. Die daraus resultierende Übersicht soll ein realistisches Bild aller Kosten einer wirklich nachhaltigen Nahrungsmittelproduktion vermitteln und damit die Bereitschaft der (potentiellen) Mitglieder erhöhen, einen angemessenen Beitrag zu leisten. Das Budget ermöglicht es, alle Kosten für agro-ökologische Anbaumethoden, Gemeinschaftsbildung und andere sozial oder ökologisch wertvolle Prozesse, die in Solawis stattfinden, klar zu kommunizieren.

Und wir haben bereits über das Elinor Network gesprochen, nur, um es nochmal schriftlich zu haben.

Folgende E-Mail hat mich vor einer Weile erreicht. Die Workshopreihe ist zwar schon durch, aber es passt doch irgendwie zu diesem Thema und könnte euch interessieren.


Liebe alle,

Nach spannenden ersten Workshops zur Auseinandersetzung mit der eigenen Lebensweise und Gemeinschaftsökonomien, deren Inhalte nach und nach auch noch auf unserer Website (www.kollektiveformen.de) landen werden, freuen wir uns nun sehr euch zu einer dreiteiligen Workshopreihe einladen zu können:

Mit solidarischen Bezugsgruppen für’s Leben langfristig politisch aktiv sein

Warum hören so viele Menschen auf, politisch aktiv zu sein? Warum bleibt politische Veränderung oft eine Nebensache? Nach der Arbeit, der Schule, der Ausbildung bleibt oft nur noch wenig Zeit und Energie, um an dem dringend nötigen gesellschaftlichen Wandel zu arbeiten. Vereinzelt stehen wir den ausbeuterischen Systemen scheinbar machtlos gegenüber. Nach ein paar Jahren Aktivismus bleibt dann oft nur Resignation und Burnout. Es ist höchste Zeit, sich grundlegend anders zu organisieren. Wir müssen nicht nur gemeinsam kämpfen, sondern auch gemeinsam dafür sorgen, dass alle genug zum Leben haben, sich erholen, über Visionen, Utopien und Erlebtes sprechen können. Wir wollen uns in solidarischen Bezugsgruppen organisieren. Wir teilen (finanzielle) Ressourcen, übernehmen langfristig füreinander Verantwortung. Im Aktivismus während und nach Aktionen, im Leben, in der Reproduktion und ermöglichen uns so gegenseitig, politische Veränderung in den Mittelpunkt zu stellen. Weil wir den Zumutungen des Kapitalismus wie Verwertungszwang und Diskriminierung gemeinsam begegnen, nehmen wir ihm viel von seiner Macht über uns Einzelne. Dadurch ist mehr Zeit und Energie für Aktionen, Freizeit, Träumen, Kämpfen und Diskutieren. Und wir probieren gleichzeitig im Kleinen aus, wie eine gesellschaftliche Organisation jenseits von Markt und Staat, Tauschlogik und Herrschaft, Konkurrenz und bürgerlichen Normen aussehen kann. Wie das funktioniert und was das mit uns macht, möchten wir mit euch in einer dreiteiligen Workshopreihe teilen und diskutieren, in der wir uns nacheinander erst auf die persönliche (1.Teil), die kollektive (2.Teil) und schließlich die gesellschaftliche Ebene (3. Teil) konzentrieren.

Die Workshopreihe wird organisiert vom Formenkollektiv und Menschen aus dem Solidarnetz und unterstützt durch die KlimaWerkStadt in Bremen (www.klimawerkstadt-bremen.de).

Kollektive Grüße vom Formenkollektiv