Aus der Sicht eines Hungrigen
Szenarien
Es kann vorgegebene Szenarien geben. Beispielsweise wähle ich auf der Startseite zwischen:
- Mahlzeit für/ in der Mittagspause
- Frische Mahlzeit geliefert
- Auswärts essen gehen (mit Atmo™)
Kriterien zum Szenario
Im Prinzip lassen sich alle Szenarien aus folgenden Kriterien kombinieren:
- Ort des zur-Verfügung-stellens: zuhause / an einem bestimmten Ort / lokale Nähe
- Ort der Einnahme: dort / woanders (zum mitnehmen)
- Art: kalte / warme Mahlzeit
- Atmo™: normal (alltäglich) / besonders (Kerzen etc.)
- Anspruch: niedrig (satt werden, z.B. Eintopf), mittel (z.B. Auswahl mehrere Haupt- und Nebenspeisen), hoch (Genuß, z.B. exotisches 3-Gänge-Menü)
Kriterien zum Zeitpunkt
- so bald wie möglich
- bestimmter Tag und Uhrzeit
- Regelmäßig an einem bestimmten (Wochen/Monats/Jahres-)Tag zu einer bestimmten Uhrzeit
- unbestimmter Tag, aber bestimmte Häufigkeit in einem bestimmten Zeitraum
Kriterien zum Inhalt
Anschließend mache ich noch Angaben zum Inhalt der Mahlzeit. Möglicherweise kann ich solche Kriterien auch in meinem Profil vorgeben.
- allgemein: glutenfrei / vegan / laktosefrei / vegetarisch (Eier? Fisch? …?) / …
- besonders gerne: Blumenkohl, Käse, Pistazien, …
- ungern: Möhren, grüne Tomaten, gekochte Kartoffeln, …
Was passiert dann?
Ich lege das „Bedürfnis“ ab und bin zunächst fertig. Ich werde um etwas Geduld (Tage oder zu Anfang auch Wochen) gebeten.
Irgendwann signalisiert mir die App, dass ich eine Nachricht habe. Jemand hat sich bezüglich meines Bedürfnisses bei mir gemeldet und möchte mir anbieten, dass es dann und dann, einmalig oder regelmäßig befriedigt werden könnte. Alle Absprachen in dieser Richtung passieren in einfacher Textform (Chat).
Jedes mal, nachdem ich gegessen habe, markiere ich das Bedürfnis ein weiteres Mal als befriedigt. Möglicherweise kann ich noch eine Bewertung angeben. Evtl. lässt sich dieser Vorgang durch Scannen eines Codes vereinfachen.
Aus der Sicht eines Beitragenden
Ich sehe in der App eine „Liste“ (irgendeiner Art) von „Aufgaben“ in meiner Gegend, die ich übernehmen könnte. Das Ganze funktioniert ja nur, wenn alle etwas beitragen. Typische Aufgaben könnten sein:
- eine Mahlzeit für ein oder mehrere Personen nach einem bestimmten Rezept zubereiten
- anhand einer Einkaufsliste einkaufen gehen
- Lebensmittel oder Hilfsmittel transportieren
- Wissen zur Verfügung stellen (Rezepte, Tätigkeitsbeschreibungen,…)
- Lebensmittel, Räume oder (Koch/Putz-)Utensilien zur Verfügung stellen
- Geld zur Verfügung stellen
Für jede konkrete Aufgabe kann ich die Details einsehen und mich bei Interesse eintragen, wenn ich sie übernehmen würde. Anschließend werde ich informiert, dass ich etwas Geduld brauche, weil erst gewartet wird, ob der ganze Prozess zustande kommt.
Sollte es losgehen, werde ich wiederum informiert. Ich kann mich dann mit allen Beteiligten in bestimmten Räumen austauschen (Chat) und alle Details klären. Wenn ich meine Aufgabe erledigt habe, markiert der-/diejenige sie entsprechend, der/die das Ergebnis in Empfang genommen hat. Ich bekomme Anerkennung (Details hierzu sind dringend auszuarbeiten!).
Pro / Con
- deckt Bedürfnisse, die jede:r hat (Hunger, Lust zu Essen)
- umfasst Tätigkeiten, die viele Menschen gut beherrschen (Kochen, Einkaufen, Transportieren)
- ergänzt bestehende Commons wie Solidarische Landwirtschaften
- Umgang mit Geld in der App? (Geld nur bereitstellen, wird erst abgezogen, wenn es tatsächlich benötigt wird)
Weitere Gedanken
-
Promo-Aktion: Ich kann mir lustige Promo-Aktionen vorstellen. Beispielsweise könnte ich mich mit belegten Brötchen an den Hauptbahnhof stellen. Ein Brötchen gibts umsonst, aber Menschen müssen halt die App vorher runterladen und per Code-Scan markieren, dass ihr (automatisch angelegtes) Bedürfnis nach einer Mahlzeit für die Reise befriedigt wurde.
-
Gesellschaftliche Formen: Die App kann zu schönen Begegnungen zwischen Menschen führen. Ich stelle mir vor, dass ich mit meiner/m Partner/in (vielleicht sogar mit Kindern) in eine fremde Wohnung eingeladen werde, der Esstisch ist festlich gedeckt und wir werden einen Abend lang bewirtet. Vielleicht sitzen wir noch lange alle zusammen (mit Gastgeber:in). Solche Erfahrungen sollte man anschließend leicht teilen können (in sozialen Kanälen?).
-
Soli: Für die Einkäufe ist Geld nötig. Wenn die (explizit bereitgestellten) Spenden nach dem Prinzip der Entfernung prozentual angezapft würden, könnten auch abgelegene Regionen, in denen es bisher wenig Spenden gibt, von den Spenden gut entwickelter Regionen profitieren. So könnten neue Regionen nach dem Soli-Prinzip erschlossen werden (und insgesamt ein wenig finanzieller Austausch stattfinden). Ob das sinnvoll ist oder Missbrauch ein Problem sein könnte, ist zu diskutieren.
-
Erweiterung: Menschen mit überdurchschnittlich hoher Anerkennung könnten nach zusätzlichen Bedürfnissen gefragt werden. Aus den Ergebnissen der Umfrage lässt sich eine Statistik ableiten, in welche Richtung das System am besten erweitert werden sollte.